NSC -5 (also noch 5 Tage bis zu den Neuseenclassics)
Am Sonntag um diese Zeit sitze ich mit hoffentlich guten Beinen auf dem Rennrad und fahre die letzten Kurven und Windkanten der Neuseenclassics. Aber weil Abwechslung das beste Training ist, war ich vergangenes Wochenende im steilen Nordharz unterwegs – mit dem Mountainbike.
OK, das Rad war strenggenommen kein MTB, sondern eine Downhill- oder Enduromaschine. 170 mm Federweg, 170 mm Dämpfer, absenkbare Sattelstütze und ein Lenker so breit wie meine Badezimmertür. Das alles im Wert eines gebrauchten Mittelklassekombis und freundlicherweise vom Hersteller zur Verfügung gestellt.
Für mich ist das Neuland. Zum Glück bin ich nicht alleine unterwegs, sondern kann mir bei zehn anderen, die auf dem gleichen Rad unterwegs sind, ein wenig Fahrtechnik abschauen. „Tempo bringt Stabilität“, „einfach rollen lassen“, usw. – rational nachvollziehbar, psychisch unmöglich. Es geht steil bergab. In meinen Augen gibt es keinen Weg, sondern nur Hindernisse. Die anderen sind längst unten, ich muss los. Und es rollt tatsächlich, über Stock und Stein. Wege, die zu Fuß Schwierigkeiten machen, bügelt so ein Gerät einfach weg. Wahnsinn. Aber dann die Spitzkehre, da ist Schluss. Theoretisch lassen sich Spitzkehren fahren, ohne den Fuß abzusetzen, der Bikeguide hat es erklärt und vorgemacht, die anderen auch, aber in der Praxis stolpere ich irgendwie rum und schiebe den Rest.
Unten angekommen verspreche ich der wartenden Gruppe, bergauf die Zeit wieder reinzuholen und siehe da, das klappt ganz gut! Rennradfahren als Grundlagentraining, wer hätte das gedacht.